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Ruth Hagen, wissenschaftliche Mitarbeiterin Grundlagen und Entwicklung
Spitex Schweiz finanziert und unterstützt Projekte, in deren Rahmen Daten erhoben und analysiert werden. Diese bilden eine wichtige Grundlage für die künftige Entwicklung von Finanzierungsmodellen im Bereich der ambulanten Pflege.
Spitex Schweiz hat die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW mit einer Studie beauftragt, welche verschiedene Fragen zur Komplexität klären soll. Immer mehr Spitex-Organisationen berichten, dass sie mit sehr komplexen Fällen konfrontiert sind. Sie können jedoch diese Komplexität nicht immer beschreiben oder charakterisieren. Im Rahmen einer Vorstudie wurde ein Komplexitätsmodell und in der ersten Projektphase eine Definition von Komplexität erarbeitet. Im Jahr 2022 wurde, basierend auf diesen Vorbereitungsarbeiten, die Datenerhebung bei acht ausgewählten Spitex-Organisationen durchgeführt. Die Vorbereitung und die Durchführung dieser Erhebung waren sowohl für die ZHAW als auch für die teilnehmenden Spitex-Organisationen sehr aufwendig und zeitintensiv. Bis Ende 2023 soll die Analyse der erhobenen Daten zeigen, ob die ermittelten Komplexitätsfaktoren einen Einfluss auf die Leistungsintensität der Pflegefälle haben und wie hoch die Anzahl und der Anteil der komplexen und leistungsintensiven Fälle bei den teilnehmenden Organisationen ist. Damit werden wichtige Grundlagen geschaffen, auf die sich Spitex Schweiz im Rahmen der Diskussionen rund um die künftige Pflegefinanzierung stützen kann.
Das innosuisse-Projekt neigt sich dem Ende zu. In diesem Projekt wurden, basierend auf dem Finanzmanual, ein Kostenrechnungstool (Firma Heyde) und eine Benchmarking-Plattform (Firma Polynomics) entwickelt. Im Jahr 2022 erstellte Heyde erstmals für über 65 Spitex-Organisationen eine Kostenrechnung, deren hohe Qualität von allen Teilnehmenden hervorgehoben wurde. Heyde arbeitete mit den Rohdaten der Spitex-Organisationen, unterzog diese einer vertieften Prüfung und meldete nicht korrekte Verbuchungen oder falsche Anwendungen des Finanzmanuals an die Spitex-Organisationen zurück.
Dies ist ein grosser Schritt Richtung Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit von Daten und grundlegend für die Tarifverhandlungen als auch für die künftige Entwicklung von Tarifmodellen im Rahmen von EFAS Pflege. Im Laufe des Jahres 2023 wird die Benchmarking-Plattform von Polynomics für die Organisationen zugänglich sein. Die Plattform wird es möglich machen, aus den Daten der von Heyde erstellten Kostenrechnungen Vergleiche zwischen Organisationen zu ziehen und wichtige Kennzahlen für die Branche aufzuzeigen. Spitex Schweiz ist als Partner im innosuisse-Projekt dabei und wird auch nach Abschluss des Projekts die Entwicklung der Tools nahe begleiten.
